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Teuer Bio?

November 9, 2013

Manchmal blogge ich hier Lieblingsrezepte. Manchmal sind die Zutaten reine Bioprodukte. Manchmal nicht. Das hängt sehr von den Zutaten selbst ab.

Frisches Gemüse und Obst beziehe ich zwei Mal monatlich von einem Biohof und -händler ganz in der Nähe. Käse, Milch, Eier und Brot auch. Dazwischen kaufe ich Obst und Gemüse auf dem Markt, von einer bäuerlichen Genossenschaft östlich der Stadt. Aber manchmal kaufe ich das auch dort, wo es al.di schönen Sachen gibt, oder einem anderen Discounter. Mit Käse ist es ähnlich. Entweder ich kaufe im Bioladen meines Vertrauens ein oder beim Discounter. Hängt ein bisschen davon ab, ob ich Zeit und/oder Lust habe, einen Umweg zu machen. Fleisch kaufe ich (fast) ausschließlich im Bioladen. Wurst mal hier mal da. Und so Dinge, die man immer zu Hause hat, wie Mehl, Salz, Gewürze, Butter, Öl oder Essig kaufe ich ausschließlich billig. Manchmal greife ich da zwar auch beim Discounter zum Bioprodukt, aber man weiß ja, was man von deren Qualität zu halten hat. Deshalb erscheinen diese Produkte auch nicht unter dem Biosiegel in der Rezeptliste. Denn diese Bezeichnung haben für mich nur Erzeugnisse aus streng kontrollierten Betrieben wie denen von Demeter oder Bioland verdient.

Für Leser, die sich noch nie mit der Problematik vertraut gemacht haben, verweise ich mal auf einen Beispiellink, wo die Biorichtlinien mit denen von Demeter verglichen werden.

Ich habe hier schon mal eine Rechnung aufgemacht und zu beweisen versucht, dass Bio gar nicht so teuer ist, wenn man nicht täglich Fleisch ist. Oder Wurst.

Und nun, als ich letztens eine Spitzkohlpfanne zubereitete, von der ich drei Tage aß und die nicht einmal 5€ gekostet hatte, dachte ich mir, ich könnte, wenn ich hier ein Rezept blogge und die Mehrheit der Zutaten Bio sind, das auch dazu schreiben. Und den Preis. Denn was nützt alle Theorie?

Es wird also eine neue Kategorie geben, die da „teuer Bio?“ heißen soll. Unter der blogge ich aber nur, wenn ich den Preis noch zusammen kriege.

Übrigens sah ich letztens eine Doku, in der Wissenschaftler zu beweisen suchten, dass mit ökologischem Anbau die Weltbevölkerung nicht zu ernähren sei. Der Fleischbedarf sei nicht zu decken. Und neue Märkte (für Fleisch) kämen ja hinzu. Afrika und China nämlich.

Da gebe ich ihnen Recht. Der derzeitige Fleischbedarf ist mit ökologischer Landwirtschaft nicht zu decken. Und wenn wir unseren Bedarf nun auch in sogenannte Schwellen- oder Drittländer exportieren, wird die Lage immer angespannter.

 

5 Kommentare leave one →
  1. November 9, 2013 7:18 pm

    Das wird sicher spannend! Es kommt halt auch auf die Mengen an. Bisher bezog ich eine Biokiste, die aber bei uns kaum vier Tage gereicht hat. Dafür haben wir 17 Euro pro Woche bezahlt. Waren halt auch manchmal Sachen drin, die wir gar nicht so mögen (mein Paradebeispiel: Sellerie *urks*). Habe sie jetzt abbestellt und gehe samstags auf den Markt. Da _gehe_ ich wirklich hin, der ist 5 Minuten entfernt. Dort decken wir uns mit viel Obst und Gemüse der entsprechenden Jahreszeit aus der Region ein. Das ist günstig und wenn auch nicht bio, so doch wenigstens regional. Die Kinder wollen halt auch ab und zu (also jeden Tag im Müsli 😉 ) eine Banane. Die hole ich im Discounter – auch bio. Preislich macht das für uns einen enormen Unterschied, besonders eben bei Produkten, die man auch aus der Nachbarschaft beziehen kann. Extra für bio Autofahren finde ich kontraproduktiv. Aber das müssten wir. Also holen wir Fleisch und Wurst beim örtlichen Metzger. Man macht halt so seine Kompromisse 🙂
    Ich bin gespannt auf die Spitzkohlpfanne! Irgendwie LIEBE ich derzeit Kohl aller Art:

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    • November 11, 2013 9:46 pm

      Ich habe meinem Biobauern und -lieferanten im Vorfeld gesagt, was ich keinesfalls in meiner Kiste finden möchte. Rote Beete zB., oder Sellerie Brrhh
      Das klappt ganz ausgezeichnet. Es steht dann sogar immer auf dem Lieferschein, das zwar das und das dran gewesen wäre, da ich das aber nicht will, ersatzweise das und das geliefert wird. Und dass man Kompromisse eingeht, ist eh klar.

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  2. November 9, 2013 8:56 pm

    Dann bin ich auf die Rezepte mal gespannt. Ich koch ja auch meist gleich für zwei bis drei Tage.

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