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Leben mit der Gastkatze

April 20, 2012

Gestern hätten wir fast verschlafen.

Schuld war Milli the Cat. Die wurde nämlich am Mittwoch vom Großen Kind, gleich als das aus Malaysia zurück war, wieder abgeholt.

Und so schliefen das Kleine Kind und ich, als die Wecker klingelten,  tief und fest und hätten die fast überhört.

Die letzten 4 Wochen war die Nachtruhe nämlich immer schon gegen 5 vorbei. Diese frühe Stunde fand Milli, sei die richtige Zeit, etwa achtundsiebzehnmal gegen die verschlossene Tür, hinter der Drops und Muffin das Ende der Katzenzeit herbeisehnten, zu springen. Natürlich erfolglos. Schuhe flogen durch die Gegend und Kuscheltiere. Alles zwecklos.

Nun ist sie also weg. Wir können die Fenster wieder sperrangelweit öffnen und an der Kommunikation mit den beleidigten Ratten arbeiten.

Trotzdem, sie fehlt uns irgendwie.

Ein paar Erlebnisse mit einer Gastkatze:

Grad noch liegt die Katze im Tiefschlaf. Am besten irgendwie auf mir. Da springt sie ohne Vorwarnung auf und beginnt, eine  imaginäre Beute zu jagen. Rast durch die Bude, versteckt sich unterm Schrank, illert darunter vor, schleicht sich an (an was nur?) und rast und springt ins Nebenzimmer.

Samstag Morgen 8:00 Uhr (also eigentlich nachts):

Etwas kaltes feuchtes versucht sich unter meinen Arm zu schieben. Schubst, drängelt. Am kalten, feuchten etwas hängt eine ganze Katze, die mit  ihrer Nase um Aufmerksamkeit buhlt. Ich öffne die Augen. Steht das Vieh da, hoch aufgerichtet, schaut mich vorwurfsvoll an. FRESSEN, sagt ihr Blick. Was sage ich. Die ganze Katze ist eine einzige Aufforderung. Ein Befehl: FRESSEN her.

Ich dachte immer, das Bild vom Wollknäuel und der Katze sei ein Klischee. Bis ich letzten Sonntag dachte, ich könnte mal an den Socken weiterstricken. Die Socke sieht jetzt nicht viel fertiger aus, aber ich hatte viel Spaß damit, die Katze damit zu ärgern, dass ich die Stricknadeln immer wieder versteckt habe.

Geschlossene Türen sind dazu da, sie zu öffnen. Bei verschlossenen Türen zeigt sich dann, dass Katzen nur über einen begrenzten Intellekt verfügen. Oder viel Ausdauer. Denn wie sonst ist es zu erklären, dass die Gastkatze immer und immer wieder versucht, die selben verschlossenen Türen durch Anhopsen zu öffnen?

Auch Katzen stecken manchmal im falschen Körper. Milli z.B. glaubt, sie sei ein Hund. Ihr Lieblingsspiel ist Apportieren. Und zwar so lange, bis die Papierkugel wirklich niemand mehr anfassen mag. Bis dahin aber bitte weit wegwerfen! Hinterher rasen, Kugel  ins Maul nehmen, heranschleppen, vor dem Menschen ablegen und ihn dann vorwurfsvoll ansehen. „Wirf!!!“

Übrigens: zu Hause darf die Katze nicht ins Bett, wie mir das Große Kind heute vorwurfsvoll erklärte. Ich hätte sie verzogen, also die Katze, und sie sei auch viel zu dick.

Püh!

Können wir jetzt wieder raus kommen? Das ist schließlich unsere Wohnung!

12 Kommentare leave one →
  1. April 20, 2012 8:56 am

    …klingt irgendwie doch lustig, auch wenns manchmal sicherlich anstrengend gewesen ist 😉
    Ich wünsche euch ein erholsames Wochenende…

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  2. April 20, 2012 1:20 pm

    Wenn ich diesen humorvollen Post lese, liebe Inch, dann kann ich nur zu dem Schluss kommen: Du magst diese Milli the Cat!
    Vielleicht vermisst Du sie doch?
    Schönes Wochenende!

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  3. April 20, 2012 6:36 pm

    Ich muss doch sehr bitten …“begrenzter Intellekt“…pff!!!
    Aber die flotte Milli – also die würd‘ ich ganz gern mal kennenlernen, schnurrrrrrrr.

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  4. April 20, 2012 8:48 pm

    Ich kann das so gut verstehen. Wenn eine Katze einmal das Leben durcheinander gebracht hat, vermisst man sie doch irgendwie…

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  5. April 20, 2012 10:18 pm

    ich find die Ratten ja goldigst!!! 😀 Katzen sind halt so… 😉 aber das mit dem apportieren ist ja auch irre! hihi… die Katze ist nicht dick, die hat sich aufgefluppt… und wenn sie zu arg fehlt einfach selbst eine anschaffen

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    • April 22, 2012 10:03 pm

      Ja, danke! Du bist die einzige, die auch die Ratten würdigt. Alle haben nur Augen für das knuffige Katzentier. Kein Wunder, dass die beleidigst sind.

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      • April 22, 2012 11:01 pm

        ich hatte mal Farbmäuse als Haustierchen, JimBob und PingPong, leider sind die so „kurzlebig“ aber goldig finde ich Ratten eher als Katzen, sorry ihr Katzen…. *schulterzuck* hihi

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  6. April 21, 2012 2:00 am

    Weckt haufenweise schöne Erinnerungen. Trotzdem werde ich mir kein Haustier mehr anschaffen, die beiden die ich hatte waren, jeder auf seine Art, nicht zu schlagen. Aber wer weiß *seufz*

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  7. April 22, 2012 12:33 am

    Ich empfehle dringendst den YouTube-Kanal von Simon: Simon’s Cat ist genau das. Und noch mehr.

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  8. April 22, 2012 2:52 am

    Ich hoffe, es landet durch meinen Link nicht im Spamordner bei Dir…aber kennst Du das hier: http://www.youtube.com/watch?v=w0ffwDYo00Q
    🙂 Grüße

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    • April 22, 2012 2:53 am

      Okay, ich habe nicht alle Kommentare gelesen und gesehen, das Wolfram ja auch die gleichen Gedankengänge hatte 😉

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  9. April 22, 2012 10:05 pm

    Simon’s Cat habe ich mir heute morgen reingezogen. Ja, das könnte Milli sein. *grins*
    Aber wie gesagt, jetzt sind Drops und Muffin wieder dran. Und die machen genug Blödsinn, auch wenn sie das mit dem Apportieren noch nicht ganz begriffen haben. Aber alles wegschleppen können sie schon sehr gut!

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