Junge Menschen in Kostümen, echte Indianer und Autoren, die keiner kennt
Die Buchmesse ist wie ein gigantisch großer Buchladen. Eigentlich überfordert mich so ein großes Angebot, weswegen ich ja z.B. solche gigantischen Supermärkte wie Globus, Hit oder Kaufland meide. Ich glaube, insgesamt war ich in den letzten 20 Jahren höchstens 10 mal in so einem riesigen Konsumtempel.
Auf der Buchmesse maximal 4 mal. Also ich meine, so richtig auf der Messe. (Zu Lesungen war ich ja, wie gestern berichtet, bis vor 15 Jahren häufiger). Das ist aber auch schon länger her. Da waren die Kinder noch klein und ich zog mit meiner Schwägerin, die natürlich Lehrerin ist, und dem Nachwuchs los, um mich den ganzen Tag bei den Kinderbuchverlagen zu tummeln.
Später dann gab es eine Protestaktion gegen die Werbeaktion der Bundeswehr auf der Messe, die die Buchhändler selbst mit initiiert hatten. Es wurden Plakate auf die Messe geschmuggelt und zu einer bestimmten Uhrzeit protestierten dann die Aussteller gegen die Anwesenheit der Bundeswehr. Als aber zwei Aktionisten in Badehose und Badeanzug mit ihrem Schwimmring und Badeenten in das Bassin hopsten, in dem die Militanten vorführten, wie sie in Seenot Geratene retten (denn merke: Die Bundewehr ist keine Armee für den Krieg. Sie ist vielmehr eine humanitäre Einsatztruppe, ohne die es in der Welt sehr viel schlechter aussähe), dachte das anwesende Publikum, dass gehöre zur Show. Nur die Humanisten in Uniform waren irritiert, und jemand, der Befehle geben darf, befahl den Badegästen, den Pool sofort zu verlassen.
Die Bundeswehr habe ich gestern nicht gesehen. Dafür wieder viele Kinderbuchverlage. Und dort wurde auch fleißig gebastelt, gemalt und geknetet.
In der selben Halle auch die Comics. Und das bedeutete natürlich gestern schon eine Menge Cosplayer. Die saßen aber auch gern in der Glasröhre rum. Wohl, weil sie da am besten von allen gesehen wurden und das Licht zum Fotografieren am besten war.
Es war ja sehr warm gestern. Und wenn ich mal raus bin aus so einer Halle, dann habe ich mich am liebsten in den Schatten gesetzt.
Die meiste Zeit habe ich bei den Verlagen aus Ost- und Südosteuropa verbracht. Habe mich dort bei Lesungen und Diskussionen erholt, Textproben eingesammelt und sogar ein Buch gekauft.
Früher, also bis 1989, gab es ja da nichts zu kaufen. Da ging man hin, um sich die „Nase breit zu drücken“ an Publikationen aus dem Westen. Und hat eifrig geklaut. Also ich ja nicht. Aber die anderen *grins* Später wanderten die Bücher dann von Hand zu Hand. So kam ich auch häufig in den Genuss, so ein Buch zu lesen.
Nun ist alles anders. Und größer. Allerdings, als ich abends völlig erledigt vor dem Computer sitze und ein paar Namen guggle… Die kennt das Internet gar nicht! Huch! Hätte ich doch ein bisschen mehr kaufen sollen
leb ich hier hinterm mond? neulich mußte ich nachsehen, was guerilla-knitting ist, heute klärte wiki mich über cosplay auf! so lerne ich bei dir immer was neues 😉 wieder sehr interessant, und die eingangshalle imposant.
liebe grüße
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Hihi! Das ist ein Bildungsblog! Jedenfalls für Menschen mit Nestern in Tanti.
Nee, im Ernst, hätte ich nicht das Kind von 19 Jahren und würde ich nicht im Stadtzentrum leben und im Süden verkehren, wüsste ich auch vieles nicht.
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danke, jetzt fühl ich mich besser 😉
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Dann konnte ich dich nicht treffen. Ich war bei den Verlagen, die verstärkt Illustrationen anbieten, habe auch einen ganz interessanten Vortrag gehört und viele Anregungen für mein eigenes Weiterkommen erhalten. Und ansonsten habe ich zugehört, die Sonne genossen und alles beobachtet, was vielleicht gezeichnet werden kann. Und im nächsten Jahr machen wir uns einen Treffpunkt für ein Päuschen zwischendurch aus. Was weiß ich: 13:00 Uhr bei Arte. 😀
Ich habe mich bei WP anmelden müssen. Anderen ist es auch noch so ergangen. Mal sehen, ob es jetzt wieder klappt mit dem Kommentar.
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Ups, es geht.
Also, Jungs und Mädels von WP, das ist schon ganz schön spitz, was ihr macht.
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Ich wollte Dir noch meine Händinummer schicken, am Freitag Vormittag. Aber außgerechnet da wollte das Internet nicht arbeiten. Na, wir schaffens schon noch mit nem Kaffee
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Als ich noch in Halle studiert hab, war Buchmesse Pflicht. Nicht wegen des Studiums, aber weil man so schön nah dran wohnte. Das Gewusel und die Reizüberflutung haben mich jedes Jahr wieder beschließen lassen, dass ich nie wieder hingehe. 🙄
Schade auch, dass ‚damals‘ Comics und Cosplayer noch eher eine Untergrundbewegung waren und nicht so sehr auf der Messe vertreten.
Hach, ich vermiss Leipzig und Halle (und ja, ich darf das in einen Topf werfen 🙂 )
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Ja, voll ist es. Das Kind geht ja gar samstags hin. Da ist’s aber nicht zum Aushalten. Freitag war’s schon voll genug. Aber im nächsten Jahr werde ich mich vielleicht wieder auf die Lesungen und Veranstaltungen in der Stadt konzentrieren
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Nicht nur Bildung für Leute in Tanti, auch ich hab noch nie was von Cosplayern gehört. Letztes Jahr liefen mir eine ganze Menge davon über den Weg und ich hab gedacht da würde irgendjemand ein saucooles Kostümfest geben, das war optisch jedenfalls sehr ansprechend, nichts, was ich in ähnlicher Form schon mal gesehen hätte.
Jetzt hab ich nen Namen dafür. Danke 🙂
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Wurde da etwa wieder eine Büchermesse von Cosplayfans gekapert? Ich habe gehört, dass sei der neuste Trend unter denen 🙂
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Genau so. Die Aussteller und Buchhändler nervt das schon etwas. Ich finde es, freitags, eher amüsant. Der Samstag muss aber die Hölle sein
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