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Weiberfährte

Juni 8, 2015

Diesmal, das hatten wir letztes Jahr ja schon beschlossen, hatten wir ein Seil mit. Und Kletterzeug.

Also die anderen.

Meins lag und liegt ja in Dresden. So wie mein Kocher, die Töpfe und der Wasserkanister zum Beispiel.

Also füllte ich Wasserflaschen ab, packte ein paar mehr Süßigkeiten ein und holte die Mädels ab.

Genau wie im letzten Jahr.

Aber ehrlich. Ich hätte mich da nicht so auf Anhieb wieder hingefunden. Hatte deshalb die Fotos, die ich letztes Jahr vom Rückweg gemacht hatte, mal wieder auf die Speicherkarte geladen. Aber wenn vier Frauen unterwegs sind, reicht es ja, wenn eine den Weg weiß. Und die wusste den Weg so gut, dass es fast ein bisschen unheimlich war.

Weil aber eine ziemlich hohe Waldbrandstufe war und wir froh, dass man, also wir, den Wald überhaupt noch betreten durften, machten wir kein Feuer. Es heißt ja, eine Boofe ohne Feuer sei wie ein Hund ohne Flöhe. Aber das ist Quatsch. Im Sommer jedenfalls. Und Sommer ist ja und am Samstag sollten 35°C werden. In Worten: Fünfunddreißiggradcelsius!

Da wanderten wir lieber nur ein bisschen zur dicken Berta, holten die Matten und die Bücher raus und kamen dann doch nicht so recht zum Lesen, weil wir so viel quatschten. Außerdem mussten wir den vielen vielen, wirklich vielen Kindern beim Klettern zugucken und wo die Väter die Schlingen gelegt hatten.

Endlich, so gegen 16:00 Uhr waren die Kinder müde und verschwunden und wir hatten die Dicke Berta fast für uns alleine. Schließlich gibt es da einen Weg namens Weiberfährte. Der passt doch zur Frauenboofe wie gemacht. Doch war er der krönende Abschluss, nachdem wir den Fußläufigen und dann den Alten Weg „machten“. Wir ist auch etwas übertrieben. Nachdem nämlich die Mädels alle oben waren und eins mir ihren Gurt runtergelassen, ich mich hinein gezwängt und dann tatsächlich barfuß hinaufgeklettert war, hatte ich keinen Bock mehr. Aufs barfuß klettern.

Es gibt ja esoterisch veranlagte Menschen, die finden barfuß klettern besonders sinnlich, weil sie da den Felsen spüren. Ich finde es doof. Oder, wie ein anderer Kletterer fragte: Wozu hat Gott die Kletterschuhe erfunden?

Bis zum nächsten Jahr muss ich unbedingt mein Kletterzeugs wieder haben!

Die Mädels hätten sicher noch einen vierten Weg gemacht, aber wir mussten zum Parkplatz, die 5. Frau abholen.

Und dann saßen wir wieder um unsere Teelichter. Weil es immer noch nicht regnete. Kochten Spaghetti auf dem einzigen Kocher und ich schwor, dass niemand in den Schlafsack darf, bevor nicht der Limoncello alle ist.

Der Regen kam am nächsten Morgen.

Und weil es sich bei Regen bekanntlich schlecht wandert und Klettern in der Sächsischen eh verboten ist, dafür aber kein Wald brennen kann, machten wir eben Feuer. Und ich durfte endlich meine neu entdeckte Käsegrillpfanne ausprobieren. Hm. Lecker.

Wie immer hatten wir zu viel zu essen mit. Mit dem Alkohol hat es besser gepasst. Da wanderte nur eine Flasche Rotwein in den Rucksack für die Heimfahrt. Und das Wasser, dass die 5. Frau am Samstag unbedingt noch mitbringen sollte, das haben wir zum Feuerlöschen genommen. Falls es wieder trocken wird, die nächsten Tage. Sie wissen schon. Waldbrandstufe.

Leider lässt sich die Galerie grad nicht bearbeiten. Aber beim Drauf Klicken kann man Fotos trotzdem groß gucken.

10 Kommentare leave one →
  1. Gudrun permalink
    Juni 8, 2015 10:24 pm

    Ein feiner Bericht, der wie immer sehr unterhaltsam war.

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  2. Juni 8, 2015 10:25 pm

    … klingt, wie immer, hervorragend. Der Hinweis am Baum muss einen Grund haben …

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  3. Juni 8, 2015 10:47 pm

    Sieht nach Abenteuer und viel Gaudi aus. 😉

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  4. Trude permalink
    Juni 9, 2015 7:43 am

    Und das alles bei der Hitze! Meine Hochachtung, bin nur bis zum Gartenstuhl gekommen….*lach*. Viele Grüße aus DD, winke die Trude

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  5. Juni 9, 2015 10:08 am

    Klingt nach einem wundervollen Wochenende.

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  6. Juni 9, 2015 2:33 pm

    Das sieht sehr gemütlich aus, also auf den Bildern, nicht dass ich da jetzt campen wollen würde 😀 und barfuß klettern hört sich auch eher schmerzhaft an als sinnlich, es sei denn man macht das schon 30 Jahre lang und hat sich eine Natursohle angeklettert *fg*

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  7. Juni 13, 2015 8:08 pm

    Der Bericht und die Fotos lassen ein wohlgelungenes Wochenende vermuten.
    Dass die Köchin auf dem zehnten Foto die Fussnagelfarbe passend zu den Küchenutensilien gewählte spricht für eine hervorragenden Organisation des Wochenendes 😉

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  8. Juni 14, 2015 1:22 pm

    Ein super Urlaubsbericht.

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