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Piroschki

April 12, 2015

Arbeit hin, Stress her. Es ist Wochenende und Zeit, sich ein bisschen abzulenken. Da kommt das warme Frühlingswetter gerade Recht. Eis essen mit der Prinzessin…

Und Frau Tonari. Die schlich sich von einem Familientreffen weg und zu mir und holte sich ihre Klickbelohnung ab. Danach schlürften wir in der Karli Cocktails und Kirschbier. Ein wirklich netter Abend. Bücher hat sie auch dagelassen. Und etwas, das ich erst am Donnerstag auspacken darf.

Die andere Ablenkung hatte wieder ein bisschen mit Arbeit zu tun. Weil am Donnerstag ein Großteil meiner Familie anrückt und beköstigt werden möchte und weil morgen die nächste arbeitsreiche Woche startet, kochte ich ein bisschen vor, probierte auch neues.

Und deshalb gibt es jetzt hier und heute für Sie das Piroschkirezept.

Das schulde ich Ihnen ja noch. Und da ich gerade dabei war…

Aber zuerst möchte ich mit einem Irrtum aufräumen. Was wir hier gemeinhin Piroggen nennen, sind eigentlich Piroschki. Eine echte Pirogge ist nämlich so groß wie ein Kuchen, freilich auch gefüllt.

Auf den Bahnhöfen zwischen Moskau und Wladiwostok aber verkauften die Babuschki Piroschki, kleine Piroggen. Und weil mir die mit Krautfüllung so sehr gut geschmeckt haben, ist ihr Rezept in meinem kleinen Kochbuch gelandet. (Mit Fleischfüllng probiere ich gerade. Wenns den Gästen am Donnerstag schmeckt, reiche ich das Rezept nach)

Also, Sie brauchen:

Für den Teig:

750 g Mehl (ich nehme Dinkel)

350 ml Wasser

150 – 180 ml Sonnenblumenöl

7 g Hefe

3 TL Salz

1,5 TL Zucker

1 Eigelb

1 EL Butter

Für die Füllung

1 mittelgoßer so was zwischen 700 g und 1 kg) Weißkohl, Spitzkohl, Chinakohl

2 große Zwiebeln

wer mag, Knoblauch, Tomatenmark, Bärlauch…

1 Bund Schnittlauch oder das Grüne von Frühlingszwiebeln

2 EL Öl

Salz, Pfeffer und wer mag Kümmel

Zubereitung

1_teig (1)Hefe, Zucker und 1 EL Mehl mit 50 ml Wasser verrühren und an einem warmen Ort, mit einem Geschirrtuch abgedeckt, 15 Minuten ruhen lassen

Dann Öl, Salz, Wasser und Mehl hinzufügen, gut durchkneten. Sie müssen einen glatten, elastischen Teig erhalten, der nicht an den Fingern klebt. Beginnen Sie deshalb lieber erst mit 150 ml Öl und fügen bei Bedarf noch etwas zu.

Teig wieder ruhen lassen. 2 Stunden

In der Zwischenzeit können Sie die Füllung vorbereiten

wichtig ist, dass der Kohl gegart ist. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten

a) Kohl nach dem Waschen grob hacken und in Topf dünsten bis er weich ist4_Krautfüllung

Zwiebeln sehr fein schneiden, in 2 EL Öl glasig braten, Kohl hinzu geben, kurz anbraten. Schnittlauch klein schneiden und untermischen.

Mit Salz, Pfeffer, wer mag auch Kümmel und/oder Knoblauch, Bärlauch

b) Kohl, Lauch und Zwiebeln (und Knoblauch) klein schneiden,

Öl in Pfanne erhitzen

Kohl, Lauch und Zwiebeln darin anbraten. Nur kurz. Wenn Sie mögen, rühren Sie dann noch Tomatenmark unter. (Ich nehme lieber Paprikamark, das ist würziger.)

So zubereitet bleibt der Kohl knackiger. Beim Füllen der Teigtaschen ist er dann allerdings auch widerspenstiger und Sie müssen vorsichtiger sein, dass die Piroschki ganz bleiben.

Wichtig: Füllmasse auskühlen lassen!

Teig noch mal durchkneten, dann in kleine Stücke zerteilen.

Jedes Teigstück einzeln zu einem Kreis ausrollen (Durchmesser ca 12-13cm)

In die Mitte des Kreises 1 EL Füllung, dann zusammen falten und Ränder andrücken. Ich nehme dazu die Teigfalle, geht aber auch mit der Hand.

So arbeiten Sie sich durch, bis Teig und Füllung aufgebraucht sind.

Die fertig geformten und gefüllte Piroschki nun noch mal 20 Minuten zugedeckt gehen lassen.

Eigelb und Butter verquirlen und die Teigtaschen vor dem Backen damit bestreichen.

8_Butter

Die werden zunächst bei 200°C gebacken. Sobald sie leicht bräunlich geworden sind, runter regeln auf 150° und ausbacken.

Backzeit insgesamt: 20 Minuten.

Piroschki kann man warm und kalt essen. Und man kann sie auch einfrieren und so ein paar Wochen auf Vorrat halten (Wegen des hohen Krautanteils in der Füllung wirklich nur ein paar Wochen)

Man kann sie einfach so essen, wie sie sind. Oder man tunkt sie in saure Sahne. Oder Schmand. In dem Fall den Dill nicht vergessen.

Guten Appetit!

11 Kommentare leave one →
  1. April 12, 2015 5:31 pm

    Die finde ich zum Anbeißen.

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  2. April 12, 2015 8:17 pm

    Ich danke Dir auch hier gerne noch einmal für das Erlebnis, Buusy probieren und für lecker befinden zu können. Und da der Rest des Abends auch äußerst gelungen war, schreit das förmlich nach Wiederholung. Hier oder dort.

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  3. April 12, 2015 11:40 pm

    Am liebsten mit Kartoffeln und Fleisch! Oder Möhren und Fleisch! Oder mit Ei und Lauchzwiebeln! Und auch mal süß mit Kirschwarenje (flüssige Marmelade)!
    Traditionell werden bei uns die Herzhaften in der Pfanne gebraten und die Süßen im Ofen gebacken.

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  4. April 13, 2015 7:52 pm

    Aha, ein Fest… am Donnerstag! So so…
    Na, zum Glück bin ich gerade erst in Albanien aufs Beste verköstigt worden.
    Den Donnerstag werde ich mir aber merken, weil…
    Allerschönste Abendgrüsse vom Schwarzen Berg

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  5. April 13, 2015 8:53 pm

    Die sehen echt lecker aus und schmecken bestimmt auch so. Aber Teig rühren, kneten, gehen lassen, füllen, formen, backen… klingt nach einem Tagewerk und wie die Dinger dann bei mir aussehen kann ich mir schon vorstellen.

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  6. April 13, 2015 9:56 pm

    ja, genau, das macht arbeit, die sich aber lohnt! bei uns kann man die teiglinge fertig kaufen, im 12er pack, frisch eingeschweißt und lange im kühlschrank haltbar. das erleichtert und verkürzt die „arbeit“ ungemein. deine teigtaschen sehen sehr gelungen aus!

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    • April 14, 2015 9:33 pm

      Fertige Teiglinge? Zum selber befüllen oder wie? Ich kenne die Dinger nur als fertige TK-Ware mit allen möglichen Füllungen aus Fleisch, Kartoffeln, Kraut, Pilzen oder Erdbeeren.

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    • April 16, 2015 7:33 pm

      Da schliesse ich mich doch gleich mit den allerherzlichsten Grüssen an:
      Liebe Inch, ich wünsche dir ein wundervolles neues Lebensjahr!
      Schöne Grüsse aus dem Bembelland, Herr Ärmel

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  7. Trude permalink
    April 17, 2015 9:19 pm

    Herzliche Grüße zum Geburtstag! Sicher nimmst du es auch verspätet noch an?
    Viele schöne Reisen und viele schöne Beiträge weiterhin hier im blog, bin sehr gern bei dir und eine oder 2 Piroschki könnte ich jetzt glatt vertragen……*lach*
    Alles Gute, aus DD von Trude.

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  8. April 18, 2015 6:44 pm

    @ zaphod, ja, diese dinger heißen in südamerika empanadas und werden mit hackfleisch, zwiebeln, evtl. rosinen und oliven gefüllt. oder mit käse, schinken und käse. die teiglinge kann man fertig kaufen und befüllt sie dann nach wunsch zu hause. gebacken oder fritiert ein genuß!

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