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Nordpolexpress

November 29, 2014

Gefühlte 100 Jahre war ich nicht mehr dabei, wenn der Weihnachtsmann in die Stadt kommt. Realistisch sind wohl eher so 17-18 Jahre.

Damals waren die Kinder noch klein und der Express fuhr am Bayrischen Bahnhof ein. Im Gefolge das Märchenland, wie wir es von Meister Nadelöhr her kannten. Mit Pittiplatsch und Sandmännchen und Schnatterinchen, dem Gestiefelten Kater und was noch so dazu gehört.

Ich nehme an, als der Bayrische Bahnhof eine Baustelle war, änderte der Mann im Roten Mantel seine Route und wählte den Hauptbahnhof als Ziel. Ich vermute mal, mit dem neuen Zielbahnhof änderte sich auch das Gefolge. Heute kommt er mit Schneeflöckchen und ?Elfen? nach Leipzig.

Vor einem oder zwei Jahren wurde ich schon einmal zufällig Zeuge dieses Einzugs. In diesem Jahr aber, das stand schon seit dem Sommer fest, würde ich mit der Prinzessin dabei sein. Schließlich ist so eine Begrüßung eines so alten Mannes ganz klar Omasache.

Wir waren zeitig vor Ort. Eigentlich zu zeitig. Aber das war gewollt. Wenn ich schon während der Weihnachtsmarktzeit auf den Bahnhof musste, dann konnte ich gleich noch ein paar Dinge einkaufen.

Doch es kam anders. Erst mal war da ein Karussell. Dann spielte da so ein Bergmannschor. Und im Übrigen war der Bahnsteig schon rappelvoll.

Wir ergatterten das letzte Plätzchen und ich war erstaunt ob der Gelassenheit der Eltern.

Bis sich eine Oma mit zwei Kindern zwischen uns und unsere Nachbarn drängelte. So Marke: Hier gibt’s was umsonst, hier müssen die Ellenbogen raus. Die Mutter kam dann auch noch zur Unterstützung. Ich aber beschäftigte mich 20 Minuten lang damit, die Prinzessin vor Ungemach zu schützen, und zwar so, dass sie es nicht merkt und ihre Freude auf den Weihnachtsmarkt ungetrübt blieb. Schließlich war sie in wichtiger Mission da. Sie wünsche sich ein tablet und ein Handy, das wollte sie ihm sagen, zwei Jahre alt die Göhre.

Pünktlich 11:00 Uhr fuhr er ein und ja, er gab auch der Prinzessin die Hand. Sie behauptet, sie hätte ihm ihre Wünsche zugeflüstert.

Eigentlich hätten wir nun gehen können. Schoki hatten wir auch abgegriffen, was will man mehr.

Aber wir wollten eh in die Innenstadt. Zu den anderen Karussells. Da konnten wir auch neben dem Weihnachtsmann her laufen. Eine andere Oma instruierte ihren vielleicht 10jährigen Enkel, immer schön neben der Kutsche zu laufen, schließlich werfe der Weihnachtsmann immer mal was raus und es gelte, viel abzugreifen.

Aha.

War wohl die Verwandschaft der anderen Familie vom Bahnsteig.

Überwiegend waren die Menschen aber sehr gelassen. Viele strahlende Kinder. Eltern, die ihre Brut Huckepack vor neben und hinter der Kutsche her trugen. Fotografierende Japaner.

Apropos Fotografieren. Das ist gar nicht so einfach, mit Prinzessin auf der Schulter.

Und weil wir nun mal grad da waren, waren wir nach dem obligatorischen Karussellfahren gleich noh im Märchenland. Damit ist der Weihnachtsmarkt für dieses Jahr eigentlich abgehakt.

Wer genau gucken will, klickt aufs Bild

12 Kommentare leave one →
  1. Gudrun permalink
    November 29, 2014 5:40 pm

    Schöne Fotos sind dir gelungen, Oma Gertje. Nun weiß ich ein bissel, wie das aussieht, wenn der Weihnachtsmann ankommt in der großen Stadt. 🙂

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  2. November 29, 2014 6:20 pm

    Ich finde, die Bilder sind wirklich gut geworden…
    Elfen müssen anscheinend jetzt überall dabei sein. Auch beim Nikolaus- und Buttmandl-Laufen in meiner Heimat, da haben sie ganz eindeutig nichts verloren, denn diese Wesen gehören nicht zu unserem Brauchtum. Doch um die Touris bei Laune zu halten, muss man wohl manchmal – stillose – Kompromisse eingehen.

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    • November 30, 2014 12:37 pm

      Danke und was die Elfen betrifft. Wir haben hin und her überlegt. Vielleicht sind das auch verkleidete Rentiere?

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  3. November 29, 2014 8:04 pm

    Für die Enkelkilos auf den Schultern hast du doch feine Fotos aufgenommen.
    Überhaupt gibts im Osten lauter Sachen, die wir hier im Westen nicht haben. Weihnachtsmänner, die mit dem Zug kommen und obendrein nochne Brille aufhaben zum Beispiel … 🙂

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    • November 30, 2014 12:39 pm

      Danke auch Dir. ICh hätte halt liebend gern Kinder fotografiert. Aber dazu hatte ich nicht die Ruhe. Und der bebrillte Weihnachtsmann… Der ist eben intellektuell und erfüllt damit alle Anforderungen, die Sachsen mit seinem Abschneiden bei der Pisastudie so stellt

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      • November 30, 2014 3:09 pm

        Kinder in einem solchen Rummel zu fotografieren ist schon eine Herausforderung der besonderen Art…
        Geh mit deiner Prinzessin lieber in eine schöne ruhige Umgebung 😉

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  4. November 30, 2014 12:23 am

    Donnerlüttchen was für’n Zirkus. Sowat gibts hier auch nicht, mit Eisenbahn und so. Gott sei Dank, sonst müsste ich da auch hin und das wäre garantiert brechend voll, ich schrecke ja schon vor dem Gedrängel der normalen Weihnachtsmärkte zurück.
    Ich geh mit der Lütten lieber ins Weihnachtstheater, das ist nicht so stressig.

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  5. November 30, 2014 12:25 am

    Apropos Weihnachten. Tablet und Handy? Echt?
    Hier gibt es nämlich gerade wilde Diskussionen ob ein Handy nicht mit 7 schon viel zu früh ist *g*

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    • November 30, 2014 12:41 pm

      Weihnachtstheater ist erst ab vier. Da ist die Prinzessin noch zwei Jahre zu jung. Und was das tablet und das Handy betrifft, so müssen ja nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen. Und wenn doch, wirds wohl eher so ein Kinderspielkram werden

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  6. November 30, 2014 2:32 pm

    boahhhh, tolles weihnachtsgetümmel! ein foto schöner als das andere! ich hab gerade erfahren, daß heute der 1. advent ist, verpaß ich hier jedes jahr. es ist aber schön, daß die prinzessin wohl doch eher märchenfiguren und karussellfahren mag als mit handy und tablet spielen.

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    • Dezember 3, 2014 8:28 am

      Ich hätte es auch fats verpasst, wegen der Renoviererei. Aber dank Weihanachtsmannankunft wurde ich rechtzeitig erinnert

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