Ich gucke nur Fernsehen
Mit dem gerade erworbenen Bücherstapel unterm Arm und der ebenfalls gerade erworbenen neuesten Ausgabe der Obdachlosenzeitung in der anderen Hand schiebe ich mich durch die kauflustigen Wochenendausflügler von einem zum nächsten Buchladen, als mich einer dieser jungen Männer anspricht, die sich hier, und bei Ihnen vermutlich auch, temporär immer mal in der Innenstadt oder am Bahnhof verteilen, mit zwei drei Büchern in der einen Hand, während sie mit der anderen einen Rollkoffer hinter sich herziehen und Passanten immer mit demselben Satz ansprechen: Liest Du gern?
Nein, antworte ich nun seit einigen Jahren automatisch, nachdem ich bei der ersten Begegnung dieser Art unwissend bejaht hatte und plötzlich ganz viele uninteressante Bücher geschenkt bekam und für jedes so ca. 15 DM spenden sollte. Ich bleibe nicht mal stehen, sondern schiebe mich weiter, höre aber noch den Neben- oder Zweitsatz des jungen Mannes: Oder guckst Du nur Fernsehen? Ja, rufe ich zurück, ich gucke nur Fernsehen.
Dabei schwenke ich zur Bestätigung und weil die gerade erworbenen Bücher etwas unhandlich und zu schwer sind, ersatzweise und zur Unterstreichung meiner Antwort „Die Kippe“ über meinem Kopf.
Dabei hatte ich mir vor Betreten der Innenstadt extra Münzen in die Taschen gesteckt, weil ja die Sonne schien und bestimmt viele Straßenmusiker in der Stadt seien. Aber denen war zu kalt.
Oh, wie ich solche Bettel-Aktionen hasse! NaNoWriMo hat sich ja auch als eine solche, als Schreibprojekt getarnte, entpuppt…
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Ich habs gelesen, ja
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Hahaha, das erinnert mich an eine Antwort des besten Werbeanrufabwimmlers von allen. Immer, wenn diese Finanzfuzzies anriefen, entgegnet er auf die Frag, ob er Steuern sparen wolle: Nein. Ich berappe gerne meinen Steuerobolus. Von irgendetwas muss das Gemeinwohl ja bezahlt werden. 🙂
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😀
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Ach je (mit mineh), die Missionare. Am besten noch von irgendeiner dieser bigotten Religionsvermarktungsfirmen aus den USofA. Im Grunde tun die mir sogar leid, denn sie wissen ja in aller Regel garnicht in welchem Räderwerk zu welchen Zwecken sie eingespannt sind…
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Eine der besten seltsamen Religionsvermarktungsfirmen kommt immerhin auch aus den USofA, die Church of the Flying Spaghettimonster. Pastafari! Yaman! *g*
Aber jetzt hab ich eine super Antwort, falls mir mal jemand Bücher andrehen will 😀
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Flying Spaghettimonster? Na denen würde ich gern mal begegnen. Verteilen die aber Bücher? Oder doch Spaghetti?
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Zum Glück den Frühstücksbissen gerade runtergeschluckt *g*
schlappgelacht!!!
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Und ich habe grad gelesen, dass es die doch auch schon in Deutschland gibt 😀
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Und ich hielt das für einen Scherz ^|^
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Nuja, isses ja auch, oder eher so Inronie und Protest
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ich ticke es scheinbar nicht 😦
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http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster
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Ich fasse es nicht – vielen Dank für den Link…
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Natürlich kommen die Jungs alle aus den USA. Mir tun die nicht leid. Nein. ÜBERHAUPT NICHT!
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Meine Antwort: „Ich lese nur das Kommunistische Manifest“. (Ursprünglich habe ich „Das Kapital“ gesagt, aber das wurde manchmal nicht verstanden/gekannt.) Funktioniert ungeachtet der Religion.
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Ha! Klasse! Die Antwort merke ich mir fürs nächste Mal
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