Der Kuss des Spaniers
So ein Kongress ist trotz der Möglichkeit, Stadt zu gucken, anstrengend.
Ja.
Zum Beispiel mussten wir gestern quasi mitten in der Nacht aufstehen, um den ersten anvisierten Vortrag, der 8:30 Uhr begann, nicht zu verpassen. 45 min brauchen wir vom Hotel zum Kongresszentrum. Und frühstücken müssen wir ja auch noch. Das ist der Preis, den wir bezahlen. Trotzdem beneiden uns viele, die direkt neben dem Tagungsgelände logieren, um unsere Hotellage.
Dann eine lange Session mit einem Industriepartner. 2 Stunden geht es um Neuheiten auf dem Markt und Geld. Doch neben dem reinen geschäftlichen Geplänkel gibt der uns viele Tipps zu Barcelona. Eine Einladung zum Tagungsausklang am Donnerstag Nachmittag können wir dem Mirófan mit dem Hinweis, dass ich da ins Museum des Katalanischen Künstlers muss, ausschlagen. Prompt folgt eine Einladung für den Dienstag Abend. Das haut unsere gesamte private Sightseeing Planung über den Haufen. Der Tibidada wird spontan gestrichen.
Wir lassen uns in diversen Sessions noch auf den neuesten Stand bringen, hören uns innovative Vorträge zum Data sharing an und stellen wie schon am Montag fest, dass überall in Europa gespart werden muss.
Dann, nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel, folgen wir Miguels Empfehlungen, staunen im Gotischen Viertel und haben, weil wir ja 20:30 Uhr eine Verabredung haben, viel zu wenig Zeit für El Born. 90 Minuten Freizeit, das ist irgendwie zu wenig.
Das vom Industriepartner gesponserte Treffen für Kunden aus aller Herren Länder findet auf der Dachterrasse eines 19-stöckigen Hotels im modernen Teil der Stadt statt. Mit Blick auf den El Torre, der nur nachts als schön zu bezeichnen ist. Aber es bieten sich auch so schöne Panoramablicke auf Barcelona, das Meer und wenn da keine Scheiben wären, wäre das fast ein adäquater Ersatz für den Tibidada gewesen. Das Treffen selbst ist sehr gelungen. Es bieten sich viele Möglichkeiten zum Austausch mit Berufskollegen.
Eine Showeinlage gibt es auch. Ein Entertainer führt in einem kurzweiligen Programm durch die Geschichte der Wissenschaft. Er führt teilweise wie Zauberei anmutende Experimente vor, vor allem als es um die Zeit des Mittelalters ging. Interaktiv ist die Show auch. Mehrmals fordert er zwei drei Zuschauer zum Mitmachen auf. Und so passiert es. Ich stehe in einer menschlichen Stromkette. Ich! Die ich Angst vor Strom habe, selbst der klitzekleinste Elektrozaun flößt mir Respekt ein. Durch Berührungen und Loslassen unterbricht der Spanier neben mir immer wieder den Fluss, für die Zuschauer durch Musik anschaulich dargestellt. Und dann. Ja dann schaut er mich entschuldigend an und übersetzt, was der Entertainer verlangt: Ich muss Dich jetzt küssen. So also geht das in Spanien. Immerhin, der Kuss setzt den Fluss wieder in Bewegung, Musik ertönt und alle freuen sich.
Und wir zwei, wir sind die Stars des Abends. So jedenfalls meinen die Spanier.
Die Fotos des Tages litten etwas unter Stress und den Lichtverhältnissen. Trotzdem hier ein paar Eindrücke. Wie immer: drauf klicken = groß gucken
Ost trifft West 🙂
Deine Fotos schaffen bei mir Fernweh und meine derzeitigen Fotos verhindern (hoffentlich) Dein Heimweh…
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Ich habe mir Deine Fotos heute Vormittag angesehen und auch Deinen Blog gelesen. In Barcelona fehlten mir dann doch Zeit und Muse
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Das sind trotz Konferenzstress ganz wunderbare Aufnahmen geworden! Danke für’s Zeigen! Dieser El Torre sieht irgendwie aus wie – wie ein zu groß geratener – hm! – Massagestab… 😉
♥liche Grüße!
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Nuja, wir nannten den anders. Die Spanier auch 😉
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Feine Fotos, mir gefällt die an der Wand hängende Sessel-Stuhl-Kombination.
Mit Gruss nach Spanien vom Müller
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Das ist in El Born, ein alternatviv, künstlerisches Viertel. Miguel verglich es mit dem Prenzelberg.
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Die Stadt ist eindeutig noch viel genialer als ich sie mir ohnehin vorgestellt hab.
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Ja ja, und eindeutig zu schön, spannend und vielfältig, um sie am Rande eines Kongresses zu besichtigen
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der blaue elefant ist immer dabei 🙂 sehr schöne fotos, barcelona habe ich auch in allerbester erinnerung, den seltsamen turm gab es damals noch nicht, aber gaudi! den parque guell habe ich mir auch viele male angesehen. liebe grüße
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Ja, der Elefant ist sehr reiselustig. 😉 im Parc Güell waren wir auch, davon wird noch zu berichten sein
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