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Es ist kalt im Zug

Dezember 28, 2012

Als ich gestern die Wohnung für die große Sylvesterparty aufgeräumt habe, fand ich plötzlich den Packen geschriebener und frankierter Weihnachtskarten. Liebe Stephanie, lieber Cousin in Thüringen und liebe Cousinen, ich entschuldige mich hiermit. Ich versuche es wieder wett zu machen und schicke Euch eine Postkarte aus Stralsund. Maria, Theo und Anett, Ihr kriegt auch eine. Die Adressen habe ich alle mit. Nun muss ich nur noch ans Karten und Briefmarken kaufen denken. Und ans Schreiben.

Ich bin nämlich nicht mit den Freunden mit gefahren. Und auch ich nicht zu den Kletterkumpels in die Sächsische. Ich bin in Stralsund. Hatte ich mir ja vorgenommen, das mit dem Städtereisen über den Jahreswechsel. Gut, ich hatte Anfang des Jahres eher an Barcelona gedacht. Oder an Rom. Zwischenzeitlich auch mal an Stockholm, Kopenhagen oder Vilnius, aber da scheint es mir um diese Jahreszeit zu kalt und zu dunkel zu sein. Und nach Odessa gibt es grad keine günstigen Flüge. Nun ist es die Stadt an der Ostsee. Hatte einfach einen unheimlich guten Eindruck gemacht, als ich auf der Kranichjagd im Herbst hier durch gedüst bin.

Die Wohnung habe ich ans Kind übergeben. Die braucht die, für die Sylvesterparty.

Ich bin heute Vormittag mit dem Zug hierher. Hat natürlich wieder alles bestens geklappt. Mein Zug hatte nämlich 60-70 min Verspätung. Und der, der eine Stunde früher gehen sollte, war auch noch nicht da. Der kam, als eigentlich meiner fahren sollte. Bin ich eben da rein. Auf dem Hauptbahnhof in Berlin habe ich mich wieder gefragt, warum die sich da so einen zugigen und kalten Bahnhof hingebaut haben. Frag ich mich jedes Mal, wenn ich da im Winter umsteigen muss.

Der Regionalexpress nach Stralsund war so voll wie weiland in DDR-Zeiten. Die Bahn wird’s nicht mehr lernen, dass zu manchen Zeiten mehr Passagiere zu befördern sind als zu anderen. Nicht, dass ich Sonderzüge erwarte, aber so ein zwei Waggons mehr? Also rein gestapelt. Und der Herr Zugbegleiter schrie an jedem Halt entnervt, dass die Leute die Türen frei halten sollen. Wodurch ein Baby immer wieder wach wurde und jämmerlich schrie. Die Mutter brachte es, im Tragetuch, zwischen den Stationen immer wieder zum Einschlafen. Erst in Züssow, wo alles, was nach Heringsdorf wollte, und das waren verdammt viele, ausstieg und zum Anschlusszug hetzte, wurde etwas Platz, so dass die arme Mutti mal drei Schritte hin und her laufen konnte, statt immer nur zu wippen. Kalt wurde der Zug schon so ab Eberswalde. Wahrscheinlich dachte der Zugbegleiter, bei so vielen Manschen, da heizen sich die Waggons auf, da schalte ich mal lieber die Heizung aus, nicht das mit noch einer umkippt. Womöglich liegt der dann in der Tür!

Das war aber nix gegen die Kälte, die mich in Stralsund erwartete. Sogar Schnee hab ich hier noch liegen sehen! Ich habe richtig mit den Zähnen geklappert. Echt! Zum Glück war es nicht so weit vom Bahnhof zum Hotel, so dass ich mir den dicken Pullover überziehen konnte, bevor ich zu einem ersten Bummel in die Stadt aufgebrochen bin. Eigentlich wollte ich raus kriegen, wo die Schiffe nach Hiddensee ablegen, aber ehrlich, als ich am Hafen war, war mir wieder sooo kalt. Und die Sonne war ja auch schon weg. Da guck ich lieber morgen noch mal. Wenn ich mich akklimatisiert habe.

Die Fotos sind etwas dunkel. Wars aber heute hier auch.

 

11 Kommentare leave one →
  1. Dezember 28, 2012 9:45 pm

    Ich wünsche dir einen kurzweiligen und schönen Aufenthalt in Stralsund!
    ♥liche Grüße!

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  2. Dezember 29, 2012 12:24 am

    Stralsund ist wirklich schön. Bitte das Meereskundemuseum besuchen. Vom Ozeaneum war ich nicht soooo begeistert.
    Tja, und der Weihnachtspost, die aus dem Paralleluniversum wieder aufgetaucht ist, lässt sich ja vielleicht in 2013 ein neues Leben einhauchen 😉

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  3. Dezember 29, 2012 1:15 am

    Stralsund ist eine tolle Stadt. Das Bier der Gerechten habe ich auch in guter Erinnerung.
    Ich wünsche dir wunderschöne Tage. Und statt einer Postkarte werde ich dir eine Mail senden.

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    • Dezember 30, 2012 10:45 pm

      Die Mail habe ich erhalten. Schade! Bier? Ich hab da so einen Alternativplan, der hat irgendwas mit Bier zu tun.

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  4. Gudrun permalink
    Dezember 29, 2012 2:00 am

    Stralsund ist wirklich eine schöne Stadt, und Frau Tonaris Tip ist echt gut. Ich wünsch dir einen angenehmen Aufenthalt in der Stadt. Und wenn du zurück fährst, lass um Himmels Willen die Tür frei. : D

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  5. Dezember 29, 2012 1:23 pm

    Größere Bilder! Schön, so hat man einfach mehr davon 🙂
    Und Stralsund macht einen schicken Eindruck, das gefällt mir, auch wenn ich zu dieser Jahreszeit Barcelona oder Rom vorgezogen hätte.

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  6. Dezember 30, 2012 6:08 pm

    lustig geschrieben, hab schöne tage in stralsund!

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  7. Januar 4, 2013 8:44 pm

    Jetzt habe ich in aller Ruhe die Bilder angeschaut und die Texte gelesen. Wunderschön, wirklich wunderschön.
    Da möchte ich auch mal gerne hin,und ich interessiere mich sogar für Fische 😉

    Bei Heringsdorf muss ich immer an die Schlussszene eines Loriotfilmes denken:
    Hedwig, du bist das Schärfste……

    .http://www.youtube.com/watch?v=wClVIv9yhvo

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