Zum Inhalt springen

Möwen, Schnee und Babykacke

Oktober 27, 2012

In Leipzig schneit es. Was für ein Empfang. Als wir die Autobahn verlassen und die falsche Richtung nehmend auf dem Parkplatz des schwedischen Möbelhauses landen, umtanzen uns die weißen Flocken.

Da hatten wir gestern mehr Glück mit dem Wetter. Zwar kühlte der Wind die 6°C auf gefühlte 3 herunter, aber die Sonne schien.

Auf Wunsch eines einzelnen Herren waren wir noch mal an der Kreideküste. Das Kleine Kind und ich wären ja lieber wo anders hingefahren. So setzen wir die Kleinfamilie am Ende von Saßnitz ab, umfuhren den Königsstuhl und stiegen in Lohme die Treppen zu dem schnuckeligen kleinen Hafen hinunter. Über Geröll und Blöcke stolperten wir die Küste entlang, um uns den Felsen von der anderen Seite zu nähern. Schön einsam war es. Nur vereinzelt trafen wir auf Fossiliensucher, eine Familie, die in einer windgeschützten Bucht picknickte. Unsere Versuche, vorbeifliegende Möwen mittels Brotkrümel anzulocken, scheiterten zunächst kläglich. Erst als wir unterhalb der Kreidefelsen standen, stürzte sich, zur Freude des Kleinen Kindes, ein halbes Dutzend gierig und ausdauernd auf unsere Gaben.

Zurück zum Parkplatz hasteten wir auf dem Hochuferweg durch den allgegenwärtigen Buchenwald.

Doch, als wir Saßnitz erreichten, hatte sich die Kleinfamilie in ein Café verkrümelt. Die Prinzessin hatte sich ganz unhoheitsvoll  ein- und bekackt, man kleidete sie in die Strümpfe des Großen Kindes, verfrachtete sie schnell ins Auto und fuhr bei aufgedrehter Heizung flugs zurück nach Ummanz. Prora und der Besuch des KdF-Heimes mussten deshalb leider auf einen späteren Besuch verschoben werden. Auch Tiere gucken bei Bauer Kliewe fiel aus. Und auch sonst war zu wenig Zeit für einiges, das wir uns für diese Woche vorgenommen hatten. Zum Beispiel wollte des Großen Kindes Freund ein bisschen Autofahren üben. Aber entweder es war keine Übungsstraße da, oder die Prinzessin ungnädig, oder der Freund hatte grad keine Lust, oder ich wollte die warme Wohnung nicht noch einmal verlassen. Und wir waren auch nicht in Scharprode. Und nicht in Kap Arkona. Oder an?

Nuja, das wäre vielleicht auch alles zu stressig geworden. Der Vorteil, wenn eine Mini-Prinzessin den Tagesablauf bestimmt, ist, dass alles etwas ruhiger, entspannter läuft. Jedenfalls für die Nicht-Eltern. Nur Autofahren ist eigentlich bescheuert. Da ist der ganze Erholungseffekt gleich nach der Heimfahrt wieder weg. Jedenfalls bei mir. Ich bin hundemüde. Oder liegt es gar nicht an der Autofahrt? Bin ich noch im Urlaubsmodus? Da kommt mir die Stunde mehr Schlaf ja heute gerade Recht. Es ist doch eine Stunde mehr, oder? Jedes Jahr im Frühling und Herbst dasselbe. Ich habe keine Ahnung, was ich nachts mit der Uhr anstellen soll.

15 Kommentare leave one →
  1. Die Gedanken sind frei permalink
    Oktober 27, 2012 6:37 pm

    am sonntag die uhr eine stunde zurückstellen 🙂

    einen gemütlichen erholsamen sonntag

    Like

  2. Oktober 27, 2012 7:47 pm

    Das letzte Foto gefällt mir besonders gut. 🙂 Der blaue Elefant ist aber keine wildlebende Spezies, oder? 😉

    Like

    • Oktober 30, 2012 7:35 am

      Doch, ich glaube schon. Ich habe ihn schon in Paris getroffen, in Sachsen, in Tschechien und was weiß ich wo 😀

      Like

  3. Oktober 27, 2012 9:04 pm

    Schöne Fotos, die wieder Lust auf Rügen machen.

    Like

  4. Oktober 27, 2012 9:53 pm

    Merksatz:

    HHHHHHHHHerbst: hhhhhhhhhhhhinter.
    VVVVVVVVVVrühling: vvvvvvvvvvvvvor.

    Schöne Vögel, die Du da fotografiert hast.(Ich schaff das mit den Digitalkameras nicht – zu solchen Bildern brauch ich richtige Technik.)

    Like

    • Oktober 30, 2012 7:38 am

      Ah, eine Deutsche Eselsbrücke. Danke. Mir ist immer nur das mit dem spring und jump EINgefallen, nur der Rest war mir ENTfallen und zu autumn hatte ich absolut gar keine Idee 😉

      Like

  5. Oktober 28, 2012 1:25 am

    tolle fotos!

    Like

  6. Jette permalink
    Oktober 28, 2012 8:01 am

    Hi Gertje,
    Herrlich deine Beiträge… Und die Fotos erst.
    Hier die alles rettende Eselsbrücke:
    Frühling heißt auf englisch „spring“ und springen tut man meist nach vorne. Uhr eine Stunde vor. Herbst heißt auf englisch „fall“, fallen geht oft nach hinten. Drum geht heute die Uhr eine Stunde zurück 🙂
    Lg

    Like

    • Oktober 30, 2012 7:36 am

      Ah, danke. Ich wusste, da war was mit jump. Nur fall wollte mir partout nicht einfallen.

      Like

  7. Oktober 28, 2012 9:49 am

    Deine Urlaubsberichte habe ich mit großem Vergnügen gelesen, liebe Inch.
    Es ist bestimmt nicht schön, dass dein Urlaub zu Ende ist, aber schön ist’s dass du wieder da bist. Bestimmt lese ich jetzt auch wieder einiges über meine Lieblingsgroßstadt. 😀
    Gruß von der Gudrun

    Like

  8. Oktober 28, 2012 10:41 am

    Ob man sich erholt hat merkt man irgendwann später, wenn man den Akku wieder als voller wahrnimmt. So direkt nach einer Rückfahrt bin ich auch immer kaputt.
    Schönes Restwochenende.

    Like

  9. Oktober 28, 2012 12:26 pm

    Schöne Fotos

    Like

  10. November 7, 2012 4:08 pm

    Im Herbst werden die Nächte länger. Also verlängert man die Nacht um eine Stunde – Uhr zurück.
    Im Frühjahr werden die Nächte kürzer. Also verkürzt man die Nacht um eine Stunde – Uhr vor.
    Und am besten sollten wir das alle mal boykottieren.

    Like

Meinungen?