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Und noch mehr WGT

Mai 28, 2012

Es ist immer noch Pfingsten. Es ist immer noch wunderschönstes Maiwetter. Und es gibt immer noch eine Menge Leute zu gucken.

Ich würde mich ja gern in den proppenvollen Park setzen und lesen. Aber ehrlich, wenn die Stadt voller Menschen in Kostümen ist…

Also fahre ich erst Mal in die Innenstadt. Die ist wirkliche sehr voll. So voll, dass manche besonders hübsch Gekleidete wahrscheinlich Stunden brauchen, um sie einmal zu durchqueren. Es sind ja auch eine ganze Menge Unverkleideter da, die einfach nur gucken und staunen, oder so wie ich mit der Kamera rumrennen und die Paare und Gruppen immer wieder bitten, zu posieren.

Ich würde gern ein Eis essen. Aber ehrlich, bei diesen langen Schlangen vergeht mir der Appetit.

Es ist interessant zu beobachten, wie und wo sich die Festivalteilnehmer bewegen. Oder besser flanieren. Die Grimmaische Straße scheint eine Art Laufsteg zu sein. Auf dem Nikolaikirchhof, nur eine Querstraße weiter, ist es dagegen leer.  Auch in der Petersstraße finde ich genügend Fotomotive. Und in der Schillerstraße. Wer Leipzig ein bisschen kennt, wird merken, das schließt sich zu einem Ring. Wenn man die Moritzbastei noch dazu nimmt. Die ist ja einer der Veranstaltungsorte. Und von da aus kann man wunderbar seine kleine Runde drehen.

Aber echt, es ist ziemlich voll. Manchmal habe ich nicht mal richtig Platz zu fotografieren.

Ich schwinge mich aufs Rad und fahre in den Süden. Überfüllte Straßenbahnen überholen mich.

Am Torhaus Dölitz ist, wie jedes Jahr, das Zeltlager des Festivals und das Heidnische Dorf. Ins Zeltlager kommen natürlich nur die Camper. Ins Heidnische Dorf alle, die eine Dauerkarte haben oder eine Tageskarte käuflich erwerben. Ich spar mir die 8 €, da ich eh nur eine Stunde Zeit habe. Wie in der Stadt oder an der Parkbühne mischt sich auch hier allerhand schaulustiges Volk unter die Festivalbesucher. Mit und ohne Kamera. Die Leipziger, vor allem die älteren, sind angetan von den hübschen Kleidern , besonders aufwendigen Frisuren und kunstvollen Gesichtsbemalungen und fotografieren die Träger derselben nicht nur, sondern fragen gern auch mal nach. Welcher Epoche das Kostüm entspricht und wie lange dieser und jene fürs „Zurechtmachen“ gebraucht haben.

Neben den Gotikfans springt wieder allerhand Neonfarbenes durch die Gegend, Uniformierte und öhm, die mit dem Fetischdingens.

So sieht es aus, wenn eine Straßenbahn am Torhaus ankommt

Die Fotos von heute gibt es im Album (ab Bild Nr 38). Einfach aufs untere Bild klicken

7 Kommentare leave one →
  1. Mai 28, 2012 11:35 am

    Zum WGT habe ich meine Tochter damals gelassen, obwohl sie noch keine 18 war. Sie wurde vom Zeltlager zur Straßenbahn gebracht und ich habe sie in Miltitz in Empfang genommen. Ach, das ist nun auch schon wieder ein Weilchen her. 😀 Meine Tochter trägt heute kein Schwarz mehr. Alle Kleider von damals durfte ich verschenken.

    Liebe Grüße von der Gudrun

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  2. Brigitte permalink
    Mai 28, 2012 12:20 pm

    Uuuhhhh, bei manchen gruselt es einen schon. Besonders bei denen, mit den schwarzen Uniformen. Da kann ich ganz schlecht mit umgehen, da hört für mich der Spass an der Verkleidung auf. Aber viele ist so aufwendig angezogen und tolle Klamotten. Respekt!
    Wir sind hier so mehr am chillen 🙂

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    • Mai 28, 2012 10:52 pm

      Mit den Uniformen, das kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Zumal einige doch stark an SS erinnern. Deswegen stehen die Veranstalter auch in der Kritik, die sich immer mit „iwr sind unpolitisch“ rauswinden. In der Szene selber gibt es aber auch (geringen“ Widerstand unter dem Motto Schwarz statt Braun. Im letzten Jahr waren die recht aktiv. In diesem Jahr habe ich diese Aktivisten aber kaum wahr genommen. Leider

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  3. Mai 29, 2012 2:51 am

    Hatte ja schon auf Deine Fotos gewartet! Ich finde sehr viele dieser tatsächlich „gotisch“ inspirierten Kleider und Kostüme einfach umwerfend! Was ein Aufwand muss es sein die Sachen herzustellen!
    Was ich nicht kapiere ist die Bedeutung dieser goggles, aufgemotzte Schwimmbrillen, und der stilisierten Gasmasken? Und was hat Punk mit gothic zu tun? Hat da jemand eine Erklärung für mich?

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    • Mai 29, 2012 8:15 am

      Was die Gothic Punker betrifft, so darf man nicht vergessen, dass der als Gothic bezeichnete Musikstil aus dem Postpunk entstanden ist. Sowie sich die Gothic Szene selbst ja aus dem Punk entwiuckelt hat. Es gibt da ja auch den Darkpunk. Und da das WGT letztendlich ein riesiges, über die Stadt verteiltes Musikfestival ist, sind natürlich auch Punker da. Auf der Parkbühne zB. spielen über Pfingsten oft diese Darkpunk- Bands.
      Die Uniformen… ich weiß es nicht, die nennen das Fetisch. Ich nenne es geschmacklos. Die in Lack und Leder… es gibt auch Lack-und-Leder-Veranstaltungen mit strengem Kleiderkodex. Die mit den Schweißerbrillen… das Kind hats mir erklärt, ist auch irgendeine subculture, es gibt da auch welche, die die post-apokalyptische Zeit darstellen, was wieder auf den Ursprung der Szene hinweisen könnte, die ja die Vergänglichkeit des Lebens darzustellen suchten (Grufties)
      Was nun die Cosplayer betrifft, also die neonfarbenen, oder die rosakitschigen Mangadarsteller… die scheinen überall aufzutauchen, wo es ums Verkleiden geht. Egal ob sie hinpassen oder nicht. Hauptsache es ist ein Publikum da, dem sie sich präsentieren können. Und in Leipzig haben sie Pfingsten ein großes Publikum. Musikalisch dürften sie nicht repräsentant sein.
      Echte Grufties dagegen, wie sie noch beim 1. WGT durch die Stadt schlichen, die scheinen gar nicht mehr da zu sein. Oder man sieht sie nicht zwischen all dem Rockocko, Gründerzeit, Jugendstil und Viktorianischen Kostümen, den Uniformen und Mangadarstellern.

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