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Frauenabend

März 3, 2012

Es gibt viele Gründe, die man finden kann, um zusammen zu kommen und ein bisschen Spaß zu haben.

Geburtstage zum Beispiel dürften ja wohl allen bekannt sein. Oder Hochzeiten. Hochzeitsjubiläen. Jugendweihen. Konfirmationen. Schulanfänge.

Dem Sieg der Heimmannschaft folgen oft rauschende Partys.  Oder dem Aufstieg des Lieblingsvereins in die nächst höhere Spielklasse.

In einem gewissen Alter sind Pyjamapartys sehr beliebt. Oder man trifft sich mit Freunden, um gemeinsam alle Folgen von „Vier Panzersoldaten und ein Hund“ zu sehen. Der Rockpalast bot eine Zeitlang auch immer Anlass für eine Feier.

Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Ich war gestern beim Strickabend.

Jawohl!

Strick.Abend!

Nun bin ich nicht gerade das typische Strickliesel. Und als mich eine Bekannte für anstehendes Ereignis begeistern wollte, lehnte ich – zunächst – erschrocken ab. Ich stricke nämlich, wenn, dann nur Socken. Und das kann manchmal dauern. Als ich zum Beispiel vor etwas über drei Jahren mal anfing, dem großen Kind ein Paar zu stricken, schön bunt waren die mit vielen Farben und Mustern, schaffte ich genau einen Füßling. Der lag dann jahrelang im Korb. Echt. Und jedesmal zu Weihnachten schielte das große Kind hinters Sofa und fragte, „Ob ich wohl nächstes Jahr Socken kriege?“ Drei Mal fragte sie so. Bis ich mich im letzten Jahr in der Woche vorm großen Fest befleißigte und das Werk endlich vollendete.

Hoch motiviert fing ich danach gleich das nächste Paar an. Es wanderte recht schnell –nein, nicht hinters Sofa, sondern in den Schrank.

Dort kramte ich sie gestern wieder vor und begab mich also zum Strickabend. Kann ich ja mal fragen, wie ich das mit den Hacken besser hinkriege. Dachte ich.

Dann fragte mich meine Nachbarin, ob ich linke Maschen stricken könnte. Kann ich! Und außerdem ging es eh darum, C.‘s leckere Cocktails zu schlürfen. Gestrickt habe ich auch ein bissl. Wenn ich mal die Hände frei hatte (Es gab schließlich auch Schnittchen).  Und ich weiß jetzt alles über Basketball. Naja, jedenfalls über die L.E. Greens, also die Fans.

Stünde nicht so ein Wochenende mir recht vielen sozialen Aktivitäten ins Haus, würde ich heute glatt hochmotiviert auf meine Couch sitzen und weiterstricken. So aber wandert das Kunstwerk zurück in den Schrank. Kann ich ja beim nächsten Mal weiter dran werkeln. Beim nächsten Strickabend, meine ich.

9 Kommentare leave one →
  1. März 3, 2012 2:58 pm

    ja, das kenne ich von früher. meine mutti hatte noch stopfabende, das ist wohl ganz und gar vorbei, das stopfen meine ich. im letzten winter habe ich mit socken stricken angefangen und auch einige paar fertig bekommen. nach jahrzehntelanger strickabstinenz.
    das mit cocktails und schnittchen klingt gut. hier würde man sagen „tragos y canapes“ 😉
    liebe grüße

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  2. März 3, 2012 7:46 pm

    Eine Hacke stricken hatte ich von einem Mathematiker gelernt, der sich Strickfee nannte. 😀
    Dass das ein Mann war, habe ich erst später gemerkt, als ich mal die „Wer-bin-ich“-Seite gelesen hatte.

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  3. März 3, 2012 8:31 pm

    Ha! Das kenne ich: Vorletzten Winter hatte ich mal einen akuten Schub von Strickfieber Und hätte doch vor vierzig Jahren vehement abgestritten, dass ich mal froh drum sein würde, stricken gelernt zu haben…

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  4. März 4, 2012 12:36 am

    Mit einer Spezialistin für Halbgestricktes war ich mal verheiratet *g*. Auf den Norwegerpullover warte ich heute nicht mehr, die Wolle hab ich vor 15 Jahren endgültig entsorgt. Vielleicht hätte ich damals ein paar Strickpartys organisieren sollen. Ohne Schnittchen und Cocktails.

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  5. März 4, 2012 1:23 am

    Da hatte ich den alten Zeiten, in denen in meinem Umfeld nocht gestrickt wurde, wohl mehr Glück. Da sangen und klapperten die Nadeln, bis das jeweilige Stück fertig war. Das lag vielleicht aber auch daran, dass wir nach nach dem Prinzip „Hingabe für Hergabe“ lebten. Einer brachte die Wohnung einer strickenden Dame auf Vordermann und bekam dafür einen warmen Pullover für den kommenden Winter. Für einen Lichtmaschinenwechsel am vertrackten R4 durfte man schon zwei Paar Socken erwarten… 😉

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  6. März 4, 2012 4:33 am

    Na dann, liebe Inch, viel Erfolg beim Entstehen toller Kleidungsstücke… 😛

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  7. März 5, 2012 11:43 pm

    Vor Jahren hab ich mal versucht, mit diesen Dingern klarzukommen, aber irgendwie habe ich nie richtig begriffen, wie man strickt, ohne einen unauflösbaren Klumpen verschlungener Wollfäden zu produzieren!

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  8. Die Gedanken sind frei permalink
    März 7, 2012 3:18 pm

    Klasse, eine Strickparty hätte ich auch schon gebraucht.
    Habe mich vor zwei Jahren mal auf das Pojekt “ Fingerhandschuhe? Kein Problem! “ eingelassen.
    Das Ergebnis trug jetzt eine Bekannte über den Winter auf ihrem Gemüsestand auf dem Markt,
    allerdings ganz ohne Finger – sie fand das sogar praktischer 🙂

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    • März 7, 2012 6:21 pm

      Also Fingerhandschuhe ohne Finger? Ich denke ernsthaft über solche mit ohne Finger nach, wo ich aber bei Bedarf einen Fäustling drüber klappen kann. Allerdings tendiere ich da eher zum Kauf des fertigen Produkts 😉

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