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Jedes Jahr dasselbe #2

Dezember 30, 2011

Mailand war ein Ausrutscher. Oder ein Versuch. Zumindest aber  eine Bestätigung. Dafür, dass es doch besser sei, das große Getöse zu vermeiden.

Ich habe den letzten Tag des Jahres in Boofen verbracht. Schlechte Idee. Weil da, in Boofen, wird der Zwang, in der Kälte bis Mitternacht am Feuer zu sitzen, zu einer echten Prüfung. Es ist ja nicht so, dass ich nicht schon in Winternächten, auch in sehr kalten, schon viel länger als bis nach Mitternacht um das Feuer gesessen hätte. Aber Silvester! Wenn man sitzen muss, da macht das irgendwie keinen Spaß und fällt besonders schwer.

Da ist es schon besser, auf die „Hütte“ zu fahren. Die ist auch in der Sächsischen Schweiz, es gibt auch ein Lagerfeuer, aber dazu eine beheizte Stube, eine Selbstversorgerküche, Toiletten(!) und ein großes, sehr gemütliches Matratzenlager! Und manchmal, wenn es kalt genug ist und genug Schnee liegt, bauen die Männer eine Banja. Eine Banja! Keine Sauna. Sondern eine Banja!!!

Der Zwang, bis mindestens 10 nach Mitternacht wach zu bleiben, besteht natürlich auch da.

In den letzten Jahren, seit die Kinder nicht mehr umsorgt werden müssen, oder allein auf die Hütte fahren konnten, bin ich gern mit den anderen Freunden mit gefahren. Die haben ein Haus gemietet. Im Voigtland oder Erzgebirge. Ganz in der Nähe eben. Da kommen dann manchmal auch Freunde mit, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Oder nur einmal im Jahr trifft. Das ist fast wie auf der Hütte. Und natürlich der Zwang, bis mindestens 10 Minuten nach Mitternacht wach bleiben zu müssen.

Seit Jahren nehme ich mir vor, Silvester einfach zu verreisen. Mir eine Stadt anzusehen, die ich schon immer mal sehen wollte. Barcelona zum Beispiel. Oder Rom. Am letzten Abend des Jahres könnte ich ja einfach in meinem Hotelzimmer bleiben, und so den Böllern entgehen. Und diesem Zwang, bis mindestens 10 Minuten nach Mitternacht wach bleiben zu müssen.

Normalerweise bin ich ja immer so lange wach. Ich weiß auch nicht, warum es mir Silvester so schwer fällt.

Ich weiß auch nicht, wieso ich in diesem Jahr schon wieder keine Reise gebucht habe.

Stattdessen sitze ich mit Freunden an der Kriebsteintalsperre.  (Wussten Sie übrigens, dass Sachsen das Bundesland mit den meisten Talsperren ist?) Es ist schön, mit den Kumpels zusammen zu sein. Die meisten kenne ich schließlich seit ich 16 bin. Trotzdem graust‘s mir vor morgen.

Aber im nächsten Jahr…

7 Kommentare leave one →
  1. Dezember 30, 2011 10:37 am

    Ich hab auch so eine Silvester-Allergie. Verreisen – wie lange ich mir das schon wünsche. Und dann kommen immer die Kinder dazwischen. Die lassen sich über den Jahreswechsel so schlecht verkaufen. Und man feiert zu Hause oder mit Freunden (und Kindern). Und will eigentlich was ganz anderes.
    Ich werde auch jedes Silvester ab zehn todmüde…

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  2. Brigitte permalink
    Dezember 30, 2011 12:20 pm

    Eigentlich idiotisch oder? Aber mir geht es genauso: verordnete Partystimmung bis nach Mitternacht ist nix für Mutters Tochter. Aber gut, Augen zu und durch 🙂
    In diesem Sinne einen guten Rutsch (das ist soooo ein blöder Spruch!)

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  3. Dezember 30, 2011 12:38 pm

    Eine Reise wäre wirklich die Idee, um aus dem üblichen Trott auszubrechen. Einfach mal weg sein. Dazu müssten die Feiertage nur etwas besser liegen als in diesem Jahr.

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  4. Dezember 30, 2011 9:11 pm

    Wie schön – wenn auch nur virtuell – Menschen zu begegnen, die auch einen „Sylvesterhorror“ haben—-

    Vielleicht sollten wir uns irgendwann mal zu einer „anderen Sylvesterfeier“ (wie es neudeutsch so schön heisst) zu treffen.

    Allen trotz allem einen gute Überfahrt ins neue Jahr

    Herr Ärmel

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  5. Januar 1, 2012 3:23 pm

    „Wie schön – wenn auch nur virtuell – Menschen zu begegnen, die auch einen „Sylvesterhorror“ haben—-“
    Eigentlich ganz schön blöd, wie viele Menschen es gibt, die sich so irgendwelchen „Traditionen“(?) unterwerfen, obwohl sie doch lieber etwas ganz anderes tun würden.
    Na, ich hoffe Ihr seid alle gut und unbeschadet ins Neue Jahr gekommen. Ich habs sogar auf einer genialen Party getan, obwohl ich krank war, und habe ohne Mühe bis 3:00 Uhr durchgehalten (kann aber auch daran gelegen haben, dass die Unterkunft nicht dazu geeignet war, schon drei Stunden vor den anderen wach zu werden 😉 )

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  6. Januar 9, 2012 12:14 pm

    Kriebsteintalsperre? Da, wo das alte Pionierferienlager war, in Höfchen – nein. Du schreibst von Boofen, doch das find ich nicht …

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    • Januar 9, 2012 6:17 pm

      Nee, nee. Boofen ist kein Ort. Boofen ist schlafen unter Felsdächern, also im Freien mit Regenschutz, in der Sächsischen Schweiz. Siehe das erste Bild im Beitrag.
      Kann schon sein, dass es an der Kriebsteintalsperre ein Pionierferienlager gab. Sicher sogar. Die gabs doch überall. Und da bei Falkenhain, da standen so ein paar alte Bungalows in Reih und Glied. Gleich da am Spielplatz mit dem alten Auto und der Kulturhalle.

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