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Fremdlesen – Eine Liebserklärung

November 14, 2011

So ein Blog ist ja dazu da, um seine eigenen Gedanken in Geschreibsel umzuformulieren und in die Welt hinauszuposaunen. Egal, ob’s jemand liest oder nicht. (Wobei es natürlich mehr Spaß macht, wenn es jemand liest)

Deswegen mag ich auch keine Blogs, die damit auskommen, Videos von y.t. zu präsentieren oder woanders gelesene Artikel.

Trotzdem werde ich das heute tun.

Wem es noch nicht aufgefallen ist (weil ich oft genug meckere), dem sei gesagt: Ich liebe meine Stadt. Ich könnte mir keine andere Deutsche Stadt als Wohnort vorstellen. Ein Mal hatte ich ein recht gutes Jobangebot aus Würzburg. Das war wirklich verlockend. Eigentlich hätte ich zu der Arbeit sofort ja gesagt, hab es gedanklich auch und mich mit der Stadt beschäftigt (Wo wohnt man am besten? Wo geht das Kind zur Schule?) bis ich innehielt und mich fragte: Was willst Du denn dort? Ist ja viel zu weit weg von L.E.

Zwar beneide ich manchmal die Berliner und die Hamburger um die Konzerte, hierher nach Leipzig kommt ja nur, wer Lust hat einen kleinen Umweg zu machen auf dem Weg von Berlin nach Hamburg, und dann spielt er/sie natürlich an einem Mittwoch. Aber das war’s auch schon. Berlin mag ich ansonsten gar nicht und Hamburg… kenne ich noch nicht. Obwohl ich schon Mal fast hingezogen werde, wegen der Liebe. Aber ich war zögerlich, so lange bis sich die Liebe irgendwo verloren hat zwischen Alster und Pleiße.

Heute nun habe ich einen Artikel in der FAZ gelesen (den eine Bekannte dankenswerterweise bei fb verlinkt hat). Über meine Stadt. Der spricht mir ein bisschen aus der Seele, auch wenn er sich auf Studenten bezieht. Und naja, es gäbe natürlich noch viel mehr zu sagen.

Lesen Sie doch Mal

12 Kommentare leave one →
  1. November 14, 2011 7:33 pm

    Das ist ja interessant. 😀 Ich hocke auch gerade über einem Post zu Leipzig.
    Ich habe diese Stadt schon immer gemocht, habe zu DDR-Zeiten gelogen, dass ich dableiben durfte (Ich sollte nach Jena). Nach einem Tiefschlag in die Magengrube brauchte ich erst einmal Abstand und bin auf’s Land geflüchtet. Jetzt arbeite ich daran, wieder echter Leipziger zu werden, aber die Wohnungssuche gestaltet sich schwerer als gedacht.
    Mein Sohn arbeitet jetzt an einer Medienschule in Berlin, die gerade „aufgebaut“ wird. Wenn Illustrator unterrichtet werden soll, will er mich holen. Mmmm. Ich weiß nicht. Als Gast gehe ich vielleicht mal, aber alles andere muss in Leipzig wachsen.
    Ich habe heute ein kleines Leipzigmotiv gezeichnet, aber mit dem Text tue ich mich schwer.
    Und jetzt gehe ich FAZ lesen.

    Einen Grüß in meine Lieblingsgroßstadt

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    • November 14, 2011 7:52 pm

      Und? Hat er Dir gefallen?
      Ist Dein Leipzig Text für Deinen Blog? Da bin ich schon sehr gespannt drauf. Und mit der Wohnungssuche ist das so: Wo ein großes Angebot ist, kann man es sich auch leisten, wählerisch zu sein. Aber ist ja auch besser so. Schließlich will man sich wohlfühlen und nicht nach zwei Jahren wieder umziehen. Na, ich drücke Dir jedenfalls die Daumen

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      • November 14, 2011 10:08 pm

        Ja, der Text hat mir gefallen. Mein Sohn würde viel mehr dazu sagen können, denn er war öfter da, wo man nur der Mucke nach gehen musste. 😀
        Und ich habe jetzt auch meinen Text fertig, für den Blog. Er durfte nicht zu kitschig werden. Das versteht dann keiner, meine Liebe zu dieser Stadt.
        Naja, beim Umziehen muss ich halt in die Noten schauen, oder besser auf den Preis. Aber irgendwann klappt es schon. Das weiß ich.

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  2. November 14, 2011 9:43 pm

    dass sich F.A.Z. dermassen lobend über ihre Bücherkonkurrenzstadt auslässt – kaum zu glauben…
    Im Ernst: ich war 1990 zu Besuch in Leipzig und wäre sogar damals gerne dort geblieben, obwohl manches noch mehr als improvisiert war – unsere Herberge z.B. war eher ein Abenteuerurlaub 😉
    Die Stadt steht jedenfalls noch immer auf meiner Liste der zu besuchenden Reiseziele. Und natürlich Grimma, dort war Göschen und Johann Gottfried Seume, der grosse Wanderer -> „Mein Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802“ unbedingt lesen!!!

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    • November 14, 2011 11:27 pm

      Ein Besuch in L.E, lohnt sich ganz sicher. Es hat sich viel getan. Trotzdem gibt es noch viele spannende Ecken und vieles zu entdecken. Und Grimma liegt ja quasi um die Ecke… Und den Buchtipp habe ich mir notiert. Werde mal drin rumblättern. Wahrscheinlich aber ist der Stil mir etwas zu anstrengend

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      • November 15, 2011 12:41 am

        da geht einer los zu fuss aus liebeskummer am 6.12. in grimma in richtung sizilien, findet dort ruhe im herzen und geht zurück mit einem kleinen umweg über paris, um napoleon zu sehen. weil der seume im herzen ein ganz liberaler ist…. am 28.8. des folgenden jahres ist er nach 6tsd km wieder in grimma angekommen.
        blätter mal ;-))

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  3. Walking-Girl permalink
    November 14, 2011 11:44 pm

    Ich kann das gut verstehen. Ich liebe meine Stadt auch und würde mich schwer tuen woanders hin zu ziehen, aus was für Gründen auch immer.
    Schöne Grüße aus Aachen,
    Walking-Girl

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  4. November 15, 2011 12:13 am

    Ich stelle fest, ich habe Leipzig bisher schwer unterschätzt. Hier in Hamburg ist immer nur die Rede von Dresden, das man unbedingt mal gesehen haben muss, von wegen Elbflorenz, Semperoper, Frauenkirche, Zwinger und der ganze Rest. Liegt wohl an der Städtepartnerschaft, dass Dresden hier mehr im Fokus ist. Aber je mehr ich über Leipzig lese, desto mehr hab ich das Gefühl, dass mir die Atmosphäre dieser Stadt eher zusagt.
    So viel zu sehen, so wenig Zeit 😦

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    • November 15, 2011 4:12 pm

      Leipzig und Dresden sind zwei grund verschiedene Städte. Wenn Du auf Schlösser, Zwinger, Kirchen und Gewölbe stehst, bist Du in Dresden genau richtig. Das alles hat Leipzig nicht. Schon gar nichts, was zum Weltkulturerbe zählt (und wenn doch, dann kommt es eher versteckt daher). Was Leipzig ausmacht, ist sein Flair. Wir sagen immer: Dresden ist zum Angucken, Leipzig ist zum Leben. Die meisten Touristen fahren an Leipzig vorbei. Das ist, genau genommen, gar nicht so schlecht *grins*

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      • November 15, 2011 6:02 pm

        Schlösser, Zwinger, Kirchen und ähnliches sind schick anzuschauen und ein nettes Motiv für Fotografen, aber das hält nicht lange vor. Flair kann man nicht anfassen und schlecht fotografieren, aber man kann die Atmosphäre einer Stadt spüren und in sich aufsaugen, wenn man genug Zeit und Muße mitbringt. Eine Stunde nur in einem Pariser Straßencafe sitzen, und Teil dieser Umgebung zu werden, bringt mehr als ein Fußmarsch auf den Eiffelturm. Auch wenn man den natürlich gesehen haben sollte, wenn man schon mal da ist.

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  5. November 23, 2011 4:52 am

    Sehr schöne Liebeserklärung für eine Stadt die mehr zu bieten hat als allgemein angenommen… Hatte das Glück einige male in der Stadt zu arbeiten, oder Bekannte zu besuchen, und war jedes mal von der Energie der Menschen die dort wohnen beeindrukt. Das ist etwas mehr ist als reiner Flair…

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